Das X Consortium war eine bedeutende Organisation für die Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen auf UNIX- und ähnlichen Systemen im späten 20. Jahrhundert. Ursprünglich am MIT gegründet, agierte das Consortium später unabhängig und übernahm die Pflege und Weiterentwicklung des X Window Systems. Dieses System bildete die Grundlage für netzwerktransparente Fensterverwaltung auf unterschiedlichen Plattformen. Ziel war die Definition offener Standards für grafische Kommunikation, die Interoperabilität und Erweiterbarkeit in verteilten Rechenumgebungen ermöglichen.
Das X Consortium entwickelte mehrere Dateiformate zur Unterstützung der X Window System-Architektur. XBM (X BitMap) ist ein monochromes Bitmap-Format, das Icons als C-Quelltext speichert und somit direkt in Anwendungen eingebunden werden kann. XPM (X PixMap) erweitert XBM um Farbinformationen und eignet sich für die Darstellung von Symbolen in Fenstermanagern und grafischen Bedienoberflächen, wobei es im Klartext strukturiert ist. XWD (X Window Dump) dient der Aufnahme von Bildschirminhalten in X-Anwendungen und erzeugt Binärdateien mit dem Fensterinhalt. UIL (User Interface Language) gehört zum Motif-Toolkit und ermöglicht die deklarative Definition von Benutzeroberflächen, die in ein Zwischencode-Format übersetzt werden.
Diese Technologien wurden für den effizienten Einsatz in plattformübergreifenden, ressourcenschonenden Umgebungen konzipiert. Auch wenn das X Consortium nicht mehr existiert, lebt dessen technisches Erbe durch die fortgesetzte Nutzung und Weiterentwicklung des X Window Systems und seiner Dateiformate weiter. Für IT-Spezialisten, die mit UNIX-basierten Legacy-Systemen arbeiten, ist das Verständnis dieser Formate weiterhin von zentraler Bedeutung.